
Die deutsche Industrie hält die Wirtschaft des Landes größtenteils am Laufen. Im ersten Monat 2021 stiegen die Fabrikbestellungen um 1,4 Prozent. Die zunehmende Aktivität in der Branche steht im Widerspruch zur Situation im Dienstleistungssektor, in dem Sperren und andere Maßnahmen rückläufig sind.
Dieser Auftragsanstieg in der Branche war viel stärker als von Experten im Durchschnitt erwartet. Vor allem aus dem Ausland gehen mehr Bestellungen ein. Die Inlandsnachfrage ging zurück.
In dieser Woche hat Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Plan zum Ausstieg aus restriktiven Maßnahmen für die Wirtschaft vorgestellt. So können einige Geschäfte montags wieder öffnen. Weitere Entspannungsschritte können je nach lokaler Infektionsrate alle zwei Wochen folgen.
Dies bedeutet immer noch, dass viele restriktive Maßnahmen mindestens bis Ende des Monats in Kraft bleiben werden. Experten gehen generell davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal dieses Jahres um drei Prozent schrumpfen wird.
Die meisten Ökonomen erwarten, dass die Erholung in der zweiten Jahreshälfte beginnt, da die Impfungen voranschreiten und die Beschränkungen dauerhaft aufgehoben werden. Die Europäische Zentralbank wird nächste Woche neue Prognosen für das 19-Euroraum vorlegen.
Nach Ansicht des deutschen Finanzministers Olaf Scholz wird Deutschland in diesem Jahr tiefer in die Schulden gehen müssen, um die Auswirkungen der Krise zu bekämpfen.