
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist am Dienstag in die Ukraine, wo er einen Tag später an der Gedenkfeier für das Massaker von Babi Jar vor 80 Jahren in Kiew teilnimmt.
September 1941 wurden in Babi Jar, der Schlucht bei Kiew, mehr als 33.000 Juden von den Nazis und Ukrainischen Kollaborateuren ermordet. Bis 1943 starben dort bis zu 100.000 Juden, Roma und Kriegsgefangene.
Vor der Ankunft von Bundespräsident Steinmeier in Kiew hat der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, die deutsche Erinnerungspolitik kritisiert. Er nannte Steinmeiers Anwesenheit am Mahnmal eine „gute Geste“. Die mehr als fünf Millionen ukrainischen zivilen Opfer nationalsozialistischer Gewalt würden von der deutschen Politik jedoch übersehen, so der Botschafter.
„In der ukrainischen Gesellschaft wächst ein starkes Gefühl der Ungerechtigkeit, das sich aus der aktuellen Erinnerungspolitik der Bundesrepublik ergibt“, sagt Melnyk.