Das österreichische Parlament hat ein Gesetz gegen das Tragen von Kopftüchern an Grundschulkindern verabschiedet. Das Gesetz verbietet das Tragen von „ideologischer oder religiöser Kleidung“, die große Teile des Kopfes bedeckt.
Das Gesetz stammt aus dem Fall der rechtskonservativen Regierung von FPÖ und ÖVP. Die Mehrheit der Opposition hat dagegen gestimmt. Gegner sprechen von einem Werbegag der Regierung. Eine muslimische Organisation nannte das Gesetz zuvor „schamlos“ und ein „Ablenkungsmanöver“. Außerdem tragen viele Mädchen nur Kopftücher aus der Jugendzeit.
Signal gegen politischen Islam
Das Gesetz ist speziell gegen das Tragen von Kopftüchern gerichtet. Das jüdische Keppeltje und ein Sikh-Turban sind nicht enthalten. Ausgenommen sind auch Kopfbedeckungen, die aus medizinischen Gründen oder zum Schutz vor Regen und Schnee getragen werden.
Dies ist laut einer ÖVP-Abgeordneten eine Maßnahme gegen die Unterdrückung von Mädchen. Der Bildungssprecher der FPÖ spricht von „einem Signal gegen den politischen Islam“.
Die Regierung berücksichtigt, dass das Gesetz vor dem Verfassungsgericht angefochten wird. Aufgrund von Diskriminierung aus Gründen der Religion oder aufgrund von Schulgesetzen, die normalerweise eine Zweidrittelmehrheit im Parlament erfordern.
In Österreich ist seit 2017 das Tragen von Gesichtskleidung in der Öffentlichkeit verboten. In den Niederlanden ist die Verwendung von Gesichtskleidung in öffentlichen Einrichtungen nicht gestattet. Es gibt kein generelles Verbot.
Der Autor: Julian Schulte
Student an der Fakultät für Philologie an der Universität Berlin. Beschreibt die Ereignisse in Ihrer Stadt und im ganzen Land.