
Das Reiseunternehmen TUI profitiert vom Verlust des Branchenkollegen Thomas Cook, der früher pleite ging. Das deutsch-britische Unternehmen erwartet für das laufende Geschäftsjahr eine stärkere Gewinnsteigerung als bisher angenommen. Dies trotz der Probleme mit den Boeing-Flugzeugen des Typs 737 MAX, die aus Sicherheitsgründen nicht fliegen dürfen.
TUI meldete unter anderem, dass die Winterbuchungen dem Vorjahr um 3 Prozent voraus sind. Die durchschnittlichen Verkaufspreise lagen um rund 6 Prozent höher. Die Buchungen für den kommenden Sommer liegen 14 Prozent vor dem Vorjahr, wobei die Ferien in der Regel 3 Prozent teurer wurden.
Besonders stark ist der Start ins neue Jahr für TUI in Großbritannien, wo Thomas Cook ein besonders großer Akteur war. Auch Urlauber bei TUI scheinen von dem neuen Koronavirus nicht beeindruckt zu sein, da das Unternehmen keinen Rückgang seiner Buchungen für Pauschalreisen oder Kreuzfahrten feststellt.
Die Kosten für die Bodenhaltung der 737 MAX-Kisten beliefen sich laut TUI im ersten Quartal des Geschäftsjahres auf 45 Millionen Euro. Für das gesamte Geschäftsjahr werden Kosten in Höhe von 375 Millionen Euro erwartet. Das sind weniger als die bisher berücksichtigten 400 Millionen Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr belief sich die MAX-Emission auf 293 Millionen Euro an Mehrkosten.
Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet TUI ein Bruttoergebnis von 850 Mio. € bis 1,05 Mrd. €. Dies macht das Unternehmen etwas vorsichtiger als in einer früheren Schätzung, in der mit mindestens 950 Millionen Euro gerechnet wurde. TUI berichtete, dass die neue Schätzung ein gewisses Maß an Entschädigung für die Boeing-Emission enthält, ohne auf Details einzugehen.
Der Autor: Elias Böhm
Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.