
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird später am Dienstag versuchen, einen Kompromiss für ein zweites Konjunkturpaket zu erzielen, um Europas größte Volkswirtschaft durch die Koronakrise zu steuern. Ab 14 Uhr heute Nachmittag wird sie mehrere Führer und Beamte ihrer eigenen christdemokratischen Partei CDU sowie der Sozialdemokratischen SPD empfangen. Insidern zufolge handelt es sich um ein Paket zwischen 50 und 100 Milliarden Euro.
Im März startete Berlin ein erstes Unterstützungspaket mit Anreizen und Garantien, um Verbraucher und Unternehmen vor den Auswirkungen des Virusausbruchs zu schützen. Das zweite Paket zielt darauf ab, die Wirtschaft des Landes anzukurbeln. Der erwartete Rückgang um 6 Prozent in diesem Jahr wäre der tiefste Abschwung seit den Folgen des Zweiten Weltkriegs.
Mögliche besprochene Maßnahmen reichen vom Schuldenerlass für Kommunen bis hin zu Subventionen zur Steigerung des Autoverkaufs. Es würde auch darüber sprechen, Familien mit Kindern zu helfen. Finanzminister Olaf Scholz möchte auch ein staatliches Lohnunterstützungsprogramm erweitern, das auf Deutsch als Kurzarbeit bekannt ist.
Die Sozialdemokraten bestehen darauf, mehr als 100 Milliarden Euro auszugeben, während Merkels Partei angeblich die Höhe der Neuverschuldung begrenzen will. Laut der deutschen Zeitung Bild wird ein Unterstützungspaket von 75 bis 80 Milliarden Euro vereinbart. Davon wird die Bundesregierung mehr als 60 Milliarden Euro ausmachen. Die regionalen Behörden den Restbetrag.
Der Autor: Karl Mayer
Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik