
Der Reiseveranstalter und die Fluggesellschaft TUI haben im vergangenen Quartal praktisch keine Umsätze erzielt. Da weltweit Reisebeschränkungen auferlegt wurden, um die Ausbreitung des coronavirus zu verhindern, war es nicht möglich, Urlaub anzubieten.
TUI betreibt hotels, betreibt Flüge und Kreuzfahrten und verkauft Pauschalreisen über seine Reisebüros. All diese Aktivitäten kamen wegen der Pandemie zum Stillstand. Der Umsatz ging im Dritten Quartal des Geschäftsjahres von TUI um fast 99 Prozent auf 71,8 Millionen euro zurück. Der Nettoverlust Betrug über 1,4 Milliarden Euro.
Um seinen finanziellen Verpflichtungen weiterhin Nachkommen zu können, erhält TUI Hilfe vom deutschen Staat. In dieser Woche sicherte sich die Reisegruppe zusätzlich zu den bereits im april gewährten 1,8 Milliarden Euro weitere 1,2 Milliarden Euro Notkredite. Es besteht die Gefahr, dass die Regierung ein Interesse an dem Unternehmen erwerben wird.
Die Buchungen für diesen Sommer sind 81% niedriger, die Durchschnittspreise um ein Zehntel niedriger. Für das nächste Jahr rechnet der Konzern mit einem deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Urlaubsreisen. Zum Beispiel ist die Anzahl der Buchungen für den Sommer 2021 etwa 145% höher als das geschätzte Niveau für diesen Sommer, wenn es kein coronavirus gegeben hätte. Topmann Fritz Jossen glaubt, dass viele Kunden, die in diesem Jahr Ihren Urlaub verpasst haben, im nächsten Jahr aufholen wollen.
Im Mai hatte TUI angekündigt, 8000 Arbeitsplätze durch die Krise zu verlieren. TUI schrumpft angeblich seine Deutsche Luftfahrtflotte und viele Reisebüros werden in Großbritannien geschlossen.
Der Autor: Karl Mayer
Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik