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Deutsches Recht verlangt Frauen an Bord börsennotierter Unternehmen

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Deutschland will börsennotierte Unternehmen gesetzlich dazu verpflichten, eine Frau in den Verwaltungsrat zu berufen. Die Koalitionsparteien in Berlin haben sich darauf geeinigt. Der Bundestag muss nun über den Gesetzentwurf abstimmen.

Börsennotierte Unternehmen in Deutschland mit vier oder mehr Vorstandsmitgliedern müssen nun mindestens eine Frau in den Vorstand ernennen. Seit Jahren wird in regierungskammern über mehr Frauen debattiert, und freiwillige appelle haben nicht genug hervorgebracht, was zu Zunehmender frustration von Kanzlerin Angela Merkel führt. Jetzt muss also ein Gesetz die Sache Regeln.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey spricht von einem „Meilenstein“ für mehr Frauen in Führungspositionen. Laut Ihr war der freiwillige Wechsel sehr langsam. Justizministerin Christine Lambrecht sagt, dass das Gesetz ein starkes signal aussenden sollte und fordert die Unternehmen auf, „die Möglichkeiten hochqualifizierter Frauen zu nutzen“.

Derzeit sind weniger als 13% der Vorstandsmitglieder der 30 größten börsennotierten Unternehmen im DAX-index in Frankfurt laut Forschung Frauen. Dieser Prozentsatz ist in den Vereinigten Staaten, im Vereinigten Königreich und in Frankreich viel höher. Kein DAX-Unternehmen wird von einer Frau geführt. Im Mai jedoch setzte der große Deutsche Pharma-Merck den Spanier Belén Garijo an die Spitze.

Es gibt auch eine Frauenquote in den Niederlanden, aber für die Vorstände börsennotierter Unternehmen. Dabei muss jeder männliche Kommissar, der ausscheidet, durch eine Frau ersetzt werden, bis mindestens ein Drittel des Aufsichtsrats aus Frauen besteht. Seit 2013 gibt es ein gesetzliches „Ziel“ von 30%, aber das hat nicht gereicht. Im vergangenen Herbst wurde bekannt gegeben, dass knapp die Hälfte der börsennotierten Unternehmen die anstehende Quote noch nicht erfüllt.


Der Autor: Philipp Albrecht

Nach einem Jahr Praktikum bei der Zeit-Ausgabe beschloss er, seine Hand zu versuchen, indem er Artikel im Abschnitt ... schrieb. Er interessiert sich für Außenpolitik und internationale Konflikte.

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