
Eine harte zweiwöchige Sperrung ist der einzige Weg, um zu verhindern, dass deutsche Krankenhäuser überschwemmt werden, da das Land mit einer dritten Welle von Coronavirus-Infektionen zu kämpfen hat. Dieser Appell richtet der Deutsche Verband der Intensivmediziner an die Bundesregierung.
„Eine Mischung aus harter Sperrung, Impfungen und Tests ist erforderlich, um zu verhindern, dass Intensivstationen überflutet werden“, sagt Christian Karagiannidis, Leiter der Deutschen Vereinigung für Intensivmedizin und Notfallmedizin, bei der Rheinischen Post.
Karagiannidis forderte die Regierung auf, alle geplanten Erleichterungen, wie die Eröffnung nicht wesentlicher Geschäfte und Unterhaltungsmöglichkeiten, angesichts der schnell steigenden Zahl von Fällen sofort einzustellen.
„Ich bitte die Politiker, das Krankenhauspersonal nicht aufzugeben“, sagte er auch.
Das Robert-Koch-Institut (RKI), das deutsche Pendant zum RIVM, meldete am Samstag die höchste siebentägige Infektionsrate pro 100.000 Einwohner seit Mitte Januar: 124,9. Am Vortag waren es 119,1.
Die Verwirrung über die Strategie der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus hat zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Führern der 16-Staaten geführt. Einige weigern sich, einem Plan zur Schließung weiterer Gebiete zuzustimmen, in denen die Infektionsrate relativ niedrig bleibt.
So plant das Land Saarland, die Sperrung nach Ostern zu stoppen. Kinos, Sportzentren und Restaurants mit Freiflächen könnten dann wieder die Türen öffnen, sagt der Ministerpräsident der kleinen Region mit rund einer Million Einwohnern.
Der Autor: Julian Schulte
Student an der Fakultät für Philologie an der Universität Berlin. Beschreibt die Ereignisse in Ihrer Stadt und im ganzen Land.