
Die Bundeswehr schickt einen Panzerzug aus Münster, der an der NATO Enhanced Forward Presence Mission in Litauen teilnimmt, wegen Fehlverhaltens nach Hause.
Ein Teil der Einheit hätte sich in einem Hotel schlecht benommen. Die Untersuchung, die einem Bericht des Hotelpersonals folgte, ergab weitere Missbräuche wie Rechtsextremismus und sexuelle Gewalt. Munition wurde ebenfalls als vermisst gemeldet. Da das Verteidigungsministerium Hinweise darauf hat, dass es sich bei dem Fehlverhalten nicht um einen Zwischenfall handelt, wurde der gesamte Zug (normalerweise 34 Personen) sofort von der Mission abgezogen.
Das Ministerium untersucht die Möglichkeit, die Gruppe zu entlassen. Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer vom Verteidigungsministerium kündigte am Mittwoch auf Twitter an, dass die Ermittlungen fortgesetzt und Konsequenzen gezogen werden.
Das Fehlverhalten einiger Soldaten in Litauen ist ein Schlag ins Gesicht aller, die Tag für Tag in der #Bundeswehr der Sicherheit in unserem Land dienen. Die Entgleisungen beschädigen das Ansehen der Bundeswehr und Deutschlands. Das wird mit aller Härte bestraft werden. 1/2
— A. Kramp-Karrenbauer (@akk) June 16, 2021
Die Medien zufolge waren rund 600 Soldaten in Litauen im Einsatz. Ab Juli nimmt das niederländisch-deutsche Panzerbataillon aus Münster an der NATO-Mission in Litauen teil. Die Mission soll Russland abschrecken. Die baltischen Staaten hatten nach der Invasion der Krim angegeben, dass sie sich von Russland bedroht fühlten.
Der Autor: Philipp Albrecht
Nach einem Jahr Praktikum bei der Zeit-Ausgabe beschloss er, seine Hand zu versuchen, indem er Artikel im Abschnitt ... schrieb. Er interessiert sich für Außenpolitik und internationale Konflikte.