
Nach mehr als einem Jahr Ermittlungen hat die deutsche Polizei ein illegales Pay-TV-Netzwerk offline genommen. Die Aktion identifizierte zehn Verdächtige, darunter den 34-jährigen mutmaßlichen Anführer der Gruppe hinter dem Netzwerk.
Die deutsche Polizei hat die Server, die die Verdächtigen für ihre IPTV-Plattform verwendeten, offline gestellt und bei Durchsuchungen unter anderem in Hamburg, Berlin und Bochum Mobiltelefone, Receiver, PCs, Laptops, Festplatten und andere Speichermedien beschlagnahmt. Das teilt die Zentralstelle für Internet- und Computerkriminalität der Staatsanwaltschaft und der Zentralen Ermittlungsstelle Osnabrück mit.
Die Polizeidirektion forscht seit mehr als einem Jahr, unterstützt von Kollegen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin und Hamburg. Die Gruppe bot ein kostenpflichtiges IPTV-Angebot in sozialen Medien an, einschließlich Sky Deutschland. Zudem warben sie mit einem Angebot für „billigen und stabilen Fernsehgenuss“.
Die deutsche Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren ein, nachdem sie Beschwerden von einem Pay-TV-Anbieter erhalten hatte. Den Angeklagten droht eine Haftstrafe von sechs Monaten bis zehn Jahren wegen Computerbetrugs. Nach Angaben der deutschen Justiz sind auch Kunden der illegalen IPTV-Plattform Gegenstand der Ermittlungen. Frühere Berichte der Polizei von Hessen und Köln sprachen von achthundert bis tausend Kunden.
Der Autor: Karl Mayer
Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik