
Es sei geplant, dass der Bundestag noch in diesem Jahr über eine generelle Impfpflicht abstimmt, so der künftige Regierungschef Olaf Scholz gegenüber der Bild-Zeitung. Die Verpflichtung könnte dann im Februar oder März wirksam werden.
Österreich, ein Nachbar Deutschlands, hat kürzlich angekündigt, als erster europäischer Staat eine Impfpflicht für alle einzuführen. In beiden Ländern wurden relativ weniger Menschen geimpft als in anderen westeuropäischen Ländern.
Der Sozialdemokrat Scholz, der bald die Nachfolge von Angela Merkel als Bundeskanzlerin antreten wird, sprach sich am Dienstag beim coronaspood Council mit Merkel und den Führern der sechzehn Staaten für die Impfpflicht aus.
Laut Gesundheitsminister Jens Spahn stehen bis Ende dieses Jahres noch mindestens 50 Millionen Aufnahmen zur Verfügung. Außerdem werden mehr Dosen bestellt, damit jeder die Verpflichtung erfüllen kann.
Deutschland arbeite bereits an einer Punktionspflicht für das Gesundheitspersonal. Die Länder forderten die Berliner Regierung auf, die Umsetzung in diesem Jahr zu beschleunigen.
Der bayerische Ministerpräsident Söder sprach sich zur Zeit der Krise für Fußballspiele ohne Publikum aus, weil beispielsweise die Weihnachtsmärkte in seinem Bundesland geschlossen bleiben. Er schloss nicht aus, dass nur in Bayern die Stadien für die Fans geschlossen würden.
Der alte und neue Bundeskanzler und die 16 Staatsoberhäupter wollen am Donnerstag Entscheidungen treffen, auch über andere Maßnahmen. Signifikante Einschränkungen für ungeimpfte Personen wurden vorgeschlagen. Diskotheken und Clubs sollten ihre Türen wieder schließen.
Der Autor: Karl Mayer
Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik