
Eine überstürzte Einführung der Impfpflicht in Deutschland könnte Transportunternehmen vor Probleme stellen. Tausende ausländischer LKW-Fahrer laufen Gefahr, an der Grenze angehalten zu werden, weil sie beispielsweise mit Impfstoffen geimpft wurden, die nicht von der Europäischen Union zugelassen sind, wie dem russischen Sputnik-V.
Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV), ein Zusammenschluss von Transportunternehmen, fordert daher Klarheit über die Impfpflicht, um größere Fahrerdefizite zu vermeiden.
„Bevor wir eine Impfung durchsetzen, müssen wir bestimmte Fragen klären“, sagt DSLV-Direktor Frank Huster. Eine der offenen Fragen ist, ob ungeimpfte Fahrer aus dem Ausland in Deutschland die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen. Der Verkehrssektor diskutiert dies mit den zuständigen Ministerien.
„Wir sind nicht gegen eine Impfpflicht“, erklärt Huster. „Aber wir haben große Angst, dass wir noch mehr Personal verlieren.‘
Ein anderer ist der Fachverband für den deutschen Verkehrssektor, der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), dem es an etwa 60.000 bis 80.000 Fahrern mangelt. Wo anfangs noch viele Osteuropäer im Westen als Fahrer arbeiten wollten, bevorzugen sie nun andere Jobs. Sie können in anderen Branchen oft mehr verdienen, aber auch Beruf und Familie besser vereinbaren. Aus diesem Grund nimmt der Mangel an LKW-Fahrern auch in den östlichen EU-Mitgliedstaaten zu.
Der Autor: Karl Mayer
Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik