Home Politik Deutschland wird die Ukraine schützen, indem es eigene Städte und Industrien einfriert

Deutschland wird die Ukraine schützen, indem es eigene Städte und Industrien einfriert

3 min Lesen

Im Falle einer neuen Eskalation in der Ukraine darf Russland die Gaspipeline Nord Stream 2 nicht nutzen. Darüber seien sich Deutschland und die USA noch einig, sagte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock nach Gesprächen in Liverpool.

„Im Falle einer weiteren Eskalation kann diese Gaspipeline nicht in Betrieb genommen werden“, sagte sie dem ZDF.

Baerbock äußerte sich im Anschluss an das G7-Treffen, das von Spannungen zwischen der Ukraine und Russland geprägt war. Die Außenminister Kanadas, Frankreichs, Japans, Italiens, Deutschlands und der USA trafen sich in der britischen Hafenstadt Liverpool.

Die Briten und die Amerikaner hatten zuvor ihre Besorgnis über den Aufbau russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine zum Ausdruck gebracht. Sie befürchten, es könnte ein Auftakt für eine russische Invasion sein. Moskau bestreitet die Planung einer Invasion.

Seit Jahren ist die Nord Stream 2 Gegenstand eines hochkarätigen politischen Konflikts zwischen Russland, den USA und Europa. Washington stellt fest, dass Europa zu abhängig von russischem Gas wird und daher Gefahr läuft, Opfer von Energie-Erpressung zu werden. Russland könnte politischen Druck auf gefährdete osteuropäische Länder wie die Ukraine ausüben.

Im vergangenen Sommer gaben Washington und Berlin eine gemeinsame Erklärung ab, um zu verhindern, dass Russland die Pipeline für politischen Druck „missbraucht“. Sie warnten Russland, „das Land für seine Aggression und böswilligen Aktivitäten zur Rechenschaft zu ziehen, indem Sanktionen verhängt werden“.

Bundeskanzler Scholz sagte gestern bei einem Arbeitsbesuch in Polen, Deutschland werde sich weiterhin für die Ukraine als Transitroute für Gas nach Europa einsetzen. „Wir fühlen uns weiterhin dafür verantwortlich, dass der ukrainische Gastransit erfolgreich bleibt“, sagte Scholz.

Die Nord Stream 2-Pipeline wurde vor kurzem fertiggestellt, aber die deutschen Behörden müssen ihre Inbetriebnahme noch genehmigen. Eine Reihe von Bedingungen, die nach europäischem Recht gelten, wären noch nicht erfüllt.


Der Autor: Elias Böhm

Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.

Laden Sie Mehr Verwandte Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Überprüfen Sie Auch

Spannungen zwischen der Türkei und Deutschland nach Weitergabe privater Daten von Erdogan-Kritikern

Deutschland hat den türkischen Botschafter nach Berlin einbestellt. Grund ist die Weiterga…