Home Politik Das sind keine ‚Anti-Vaxxer‘, das sind notwendige Gegengewichte zwischen Demokratie und ‚Sicherheit‘

Das sind keine ‚Anti-Vaxxer‘, das sind notwendige Gegengewichte zwischen Demokratie und ‚Sicherheit‘

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Die Bundesregierung warnt vor der Radikalisierung von Antivaxxern. Strengere Maßnahmen wie die Impfpflicht sollten eine neue Coronavirus-Welle verhindern, aber dies macht die Anti-Coronavirus-Demonstrationen düsterer und gewalttätiger. Man sieht eine Polarisierung der Debatte. Aber sind diese Leute wirklich gegen Impfstoffe? Ist es nicht dumm, sie als ‚Anti-Vaxxer‘ zu bezeichnen? Vielleicht haben sie ihren Punkt und den Punkt, dass die Freiheiten unseres Volkes auf dem Spiel stehen?

Die deutsche Polizei hat am Mittwochmorgen mehrere Wohnungen in Dresden durchsucht, nachdem in einer Telegrammgruppe über Pläne zur Ermordung des sächsischen Ministerpräsidenten berichtet worden war. Die Bedrohungen kamen von deutschen ‚Antivaxern‘, berichtet Reuters.

Die Telegrammgruppe wurde in Deutschland nach einer Studie des ZDF in der vergangenen Woche bekannt.

In Chemnitz, Bautzen, Dresden und Freiberg (Sachsen) sowie Erfurt und anderen Orten in Thüringen protestierten hunderte Menschen gegen die Coronavirus-Maßnahmen und verursachten Störungen. Auch die Polizei wurde dort verletzt. Mehrere Demonstrationen wurden gestoppt.

Der Protest konzentriert sich hauptsächlich auf die mögliche Impfpflicht in Deutschland, aber auch auf eine Spaltung der Gesellschaft aufgrund der Coronavirus-Beschränkungen. Polizei, Verfassungsschutz und Politik sind besorgt über die Radikalisierung der Proteste. Dabei handelt es sich oft um rechtsradikale Gruppen, die seit Jahren gegen Migration und die Regierung kämpfen. In den letzten Wochen wurden auch Journalisten bei Coronavirus-Protesten angegriffen.

Anfang Dezember zog eine Menschenmenge mit Fackeln zum Haus von Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) in Sachsen. Laut deutschen Medien wurde der sächsische Ministerpräsident Kretschmer von radikalisierten Impfgegnern ernsthaft bedroht. Auch am vergangenen Wochenende kam es in mehreren deutschen Städten zu Gewalt bei Krönungsprotesten. Unter anderem wurden Feuerwerkskörper geworfen, mehrere Polizisten verletzt. Im sächsischen Bennewitz sind zwei Journalisten angegriffen worden.

In der Veröffentlichung berichtete der Sender über die Gruppe Dresden Offlinevernetzung, die über Pläne zur Ermordung des sächsischen Ministerpräsidenten sprach. Daraufhin leiteten die deutschen Behörden eine Untersuchung der Gespräche ein, die am Mittwoch zu Polizeirazzien unter Mitgliedern der Gruppe in Dresden führte.

Bei den Razzien fand die Polizei scharfe Waffen, darunter Armbrüste. Die Polizei hat noch keine Festnahmen gemeldet. Sachsen hat die niedrigste Impfrate und die höchste Anzahl von Coronavirus-Infektionen in Deutschland. In den letzten Wochen gab es regelmäßig Demonstrationen gegen restriktive Coronavirus-Maßnahmen im Bundesstaat.

Im vergangenen Monat versammelte sich eine Gruppe von Demonstranten mit Fackeln vor dem Haus des sächsischen Innenministers. Die Behörden sehen darin eine verschleierte Androhung von Gewalt gegen den Minister, sagte Reuters.

 


Der Autor: Elias Böhm

Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.

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