
Mehr als 40 Prozent der Menschen, die Corona hatten, haben sechs Monate nach der Infektion immer noch Symptome wie Müdigkeit, Atemnot und Gedächtnisprobleme. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie, die das Universitätsklinikum Mainz an Langzeitarbeitslosen durchgeführt hat.
„Es gibt eine hohe Inzidenz sehr unterschiedlicher Langzeitzustände bei Infizierten, von denen einige Wochen später auftreten.“Laut Philipp Wild, Epidemiologe und Leiter der Forschung, an der insgesamt 10.250 Menschen teilnahmen. Die meisten Probanden durchliefen die Krankheitsperiode zu Hause und gingen daher nicht ins Krankenhaus.
35 Prozent der Befragten waren sich ihrer Coronavirus-Infektion nicht bewusst. Das Virus wurde erst später mit einem Antikörpertest entdeckt. Etwa 15 Prozent der Infizierten fühlen sich im Alltag noch eingeschränkt, mehr als 6 Prozent bei der Arbeit. „Das Positive ist, dass die meisten infizierten Menschen ihre Beschwerden langfristig reduzieren“, sagt Wild.
Eine weitere auffällige Tatsache ist, dass Frauen häufiger von langen Covid betroffen sind als Männer (46% gegenüber 35%). Laut Wild ist dies bemerkenswert, da Männer nach einer Coronavirus-Infektion in der Regel einen schwereren Krankheitsverlauf haben als Frauen. „Der weibliche und männliche Stoffwechsel und das Zusammenspiel der Hormone sind unterschiedlich. Vielleicht gibt es da eine Verbindung.“
Der Autor: Karl Mayer
Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik