Home Wirtschaft Opel-Entschädigungssystem für rechtswidrig erklärt

Opel-Entschädigungssystem für rechtswidrig erklärt

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Das Landgericht Frankfurt hat gerade entschieden, dass das Entschädigungssystem für Opel-Händler in Deutschland rechtswidrig ist. Bereits im März vergangenen Jahres hatte ein Gericht in Österreich entschieden, dass Peugeot seine marktbeherrschende Stellung vor den eigenen Händlern missbraucht. Bei uns erhielt die belgische Wettbewerbsbehörde eine Beschwerde wegen ähnlicher Tatsachen.

Im November 2020 hatte der VDOH, der Verband deutscher Opel-Händler, der Mitglied im European Opel Dealer Council ist, der wiederum Mitglied der CECRA ist, im Namen seiner Mitglieder Klage gegen die sogenannte „Handelspolitik“ von Opel eingereicht, die das Vergütungssystem für seine Vertragshändler regelt.

Nach Ansicht des Verbandes richtet sich die Beschwerde gegen die allgemeine Struktur des Vergütungssystems, seine Unkalkulierbarkeit und vor allem gegen die zahlreichen einseitigen Änderungsmöglichkeiten, einschließlich der Eingriffe in die Margen.

Vergangene Woche gab das Landgericht Frankfurt der Klage gegen Opel wegen seiner „Handelspolitik“ statt. Opel darf seinen Vertriebspartnern keine Regelung mehr auferlegen, wonach der Hersteller die Vergütung seiner Händler, bestehend aus einer festen Marge und Boni, willkürlich ändern kann. Wenn diese Rechtsprechung von Gerichten in anderen Ländern befolgt wird, kann dies weitreichende Folgen für die Beziehungen zwischen Importeuren und Händlern haben.

Opel Deutschland hat bereits angekündigt, gegen das Urteil Berufung beim Oberlandesgericht Frankfurt am Main einzulegen.

CECRA-Generaldirektor Bernard Lycke erklärte: „Wir freuen uns sehr über die Entscheidung des Landgerichts Frankfurt als neuen Durchbruch im jahrzehntelangen Kampf der Händler um mehr Fairness. Gerade angesichts all der aktuellen radikalen Veränderungen und Herausforderungen könnte die Entscheidung dieses Gerichts die Margenregeln vieler Marken verändern und damit den Weg für eine ausgewogene und faire Zusammenarbeit in der Automobilindustrie ebnen“.


Der Autor: Philipp Albrecht

Nach einem Jahr Praktikum bei der Zeit-Ausgabe beschloss er, seine Hand zu versuchen, indem er Artikel im Abschnitt ... schrieb. Er interessiert sich für Außenpolitik und internationale Konflikte.

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