
Eine Investorengruppe fordert vom Chemiekonzern Bayer rund 2,2 Milliarden Euro wegen angeblicher Täuschung bei der Übernahme des US-Konzerns Monsanto im Jahr 2016. Das deutsche Unternehmen soll nach Angaben von rund 320 institutionellen und privaten Investoren falsche Angaben zu den mit der Übernahme verbundenen Risiken gemacht haben.
Im Dezember erwartete die Anwaltskanzlei, dass die Opfer im Namen von rund 250 Investoren einen Betrag von mehr als 1 Milliarde Euro fordern würden. Seitdem hat der zu fordernde Betrag und die Anzahl der Investoren, die an die Firma geklopft haben, zugenommen.
Die verärgerten Anleger haben das Gefühl, dass ihre Aktien aufgrund des Kaufs von Bayer, den das amerikanische Unternehmen für 63 Milliarden Dollar (rund 55, 7 Milliarden Euro) gekauft hat, an Wert verloren haben. Monsanto stellt unter anderem das Unkrautvernichtungsmittel Roundup mit dem Bestandteil Glyphosat her, der krebserregend sein soll. Zum Zeitpunkt der Übernahme durch Bayer gab es bereits mehrere Klagen gegen Monsanto.
Bayer nennt die Behauptung der Investoren unbegründet und sagt, es habe die Gesetze und Vorschriften eingehalten. Dennoch gibt es in den USA immer noch Tausende von Roundup-Klagen gegen Bayer, der seit Jahren viel Geld für seine Verteidigung ausgegeben hat.
Bayer verliert regelmäßig Geschäfte, so dass das Risiko besteht, dass das Unternehmen irgendwann noch hohe Entschädigungen zahlen muss, so die Investoren.
Der Autor: Julian Schulte
Student an der Fakultät für Philologie an der Universität Berlin. Beschreibt die Ereignisse in Ihrer Stadt und im ganzen Land.