
Wenn es nach dem neuen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir geht, müssen die Lebensmittelpreise auch die ökologischen Kosten widerspiegeln und den Landwirten ein faires Einkommen garantieren. Das würde bedeuten, dass Fleisch in Zukunft bis zu sechsmal teurer werden könnte.
Spottbilliges Fleisch
Ein Mitglied der Grünen in Deutschland, das Mitglied des Europäischen Parlaments der Europäischen Gemeinschaften, ist Mitglied des Europäischen Parlaments und will die Preise für Lebensmittel und insbesondere für Fleisch begrenzen.
„Ein Kilo Hackfleisch für 3, 98 Euro, dieses Fleisch kann nicht von einem glücklichen Tier stammen“, sagte er. „Außerdem kann kein Landwirt von einem solchen Ertrag leben.“
Laut dem Minister machen die aktuellen Preise keinen Sinn mehr, da sie die ökologischen Kosten in keiner Weise belasten.
Bereits im vergangenen Sommer hat ein Expertengremium in Deutschland (die sogenannte Zukunftskommission Landwirtschaft) eine Reihe von Empfehlungen formuliert, um den Agrarsektor nachhaltiger zu gestalten. Kernpunkte dabei sind, dass die Landwirtschaft die biologische Vielfalt und das Klima unterstützen muss, dass Tiere mit Respekt behandelt werden müssen und dass jeder in der Produktionskette Anspruch auf einen fairen Preis hat. Die andere Seite der Medaille ist, dass Fleisch bis zu sechsmal teurer wäre. Auch für Milchprodukte müssten die Verbraucher deutlich mehr bezahlen.
Die Grüne Abdeckung
Laut der Kommission ist der ökologische Wandel nur machbar, wenn die Bevölkerung ihn nicht zu sehr im Portfolio spürt, auch wenn der gesamte Wandel jedes Jahr Milliarden kosten würde. Armutsorganisationen haben bereits darauf bestanden, dass die Regierung einkommensschwachen Familien finanziell helfen sollte, wenn die Lebensmittelpreise steigen.
Bio-Produkte sind in Deutschland bereits etablierter als bei uns. Ende 2020 war mehr als ein Zehntel der landwirtschaftlichen Nutzfläche von ökologischen Betrieben besetzt. Die neue Regierung unter Olaf Scholz will diesen Anteil bis 2030 auf mindestens 30 Prozent erhöhen. In Belgien waren 2019 weniger als 7% der landwirtschaftlichen Fläche biologisch, schreibt De standaard. Und das ist auch zu einem großen Teil das Verdienst der Wallonie, denn in Flandern waren es nur 1, 4%.
Der Autor: Julian Schulte
Student an der Fakultät für Philologie an der Universität Berlin. Beschreibt die Ereignisse in Ihrer Stadt und im ganzen Land.