
Die Bundesregierung hat die Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr aufgrund der Besorgnis über den weiterhin raschen Fortschritt der Omikron-Variante im Land gesenkt. Trotz des Rückgangs bleibt das Wachstum von Europas größter Volkswirtschaft laut Regierung „robust“ und die Wirtschaft wird in diesem Jahr wieder auf die Größe vor der Corona-Pandemie zurückkehren.
Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts bis 2022 um 3,6 Prozent. Ende Oktober hatte die Regierung noch mit einem Wachstum von 4,1 Prozent im neuen Jahr gerechnet. Die Aussichten wurden seitdem durch die neue Welle von Corona-Infektionen durch die hochansteckende Omikron-Variante getrübt.
Im Jahr 2021 wuchs die deutsche Wirtschaft nach vorläufigen Zahlen um 2,7 Prozent. Europas Wachstumsmotor erholte sich damit von einem Konjunkturabschwung von 4,6 Prozent im Jahr 2020, der durch die weltweiten Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie ausgelöst wurde.
„Die Folgen der Corona-Pandemie sind nach wie vor spürbar und viele Unternehmen kämpfen immer noch damit“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einer Erklärung.
Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass die Produktion des Landes im letzten Quartal 2021 um 0,5 bis 1 Prozent sinken wird.
Die Prognosen für das erste Quartal sind ebenfalls schwach, was die Wahrscheinlichkeit einer sogenannten technischen Rezession in Deutschland erhöht hat. Dies ist der Fall für zwei Quartale mit wirtschaftlichen Kontraktion in Folge. Ökonomen gehen jedoch von einer leichten Rezession aus, auf die im Frühjahr eine kräftige Erholung folgen wird.
Der Autor: Karl Mayer
Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik