
Der europäische Gaspreis wird in diesem Jahr voraussichtlich leicht sinken, bleibt aber bei durchschnittlich 26 Dollar (23, 28 Euro) pro 1 Million Btu (eine mit 0, 3 Megawattstunden vergleichbare Wärmeeinheit) hängen. Das prognostiziert die Energieagentur IEA in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Im vergangenen Jahr stieg der globale Gaspreis um 4,6 Prozent.
Der Gaspreis stieg im vergangenen Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Erholung nach den Sperren von 2020 und eines relativ kalten Winters beispiellos an. Die Nachfrage explodierte, während das Angebot nicht mithalten konnte. In der Spitze kostete 1 Megawattstunde Gas 180 Euro, ein absoluter Rekord.
Wie sich der Preis in den kommenden Monaten entwickeln wird, hängt laut IEA von den Wetterbedingungen ab. Bei normalen Temperaturen geht die Agentur von einer geringeren Nachfrage aufgrund hoher Preise und eines langsameren Wirtschaftswachstums aus. Gleichzeitig wird die Kapazität nach Angaben der Agentur leicht steigen, was zu einem Preisverfall führen wird.
Der Gaspreis erreicht jedoch nicht sofort das übliche Niveau. Zahlten Käufer im ersten Quartal 2020 noch rund 4 Euro für 0,3 Megawattstunden Gas, sind es nun rund 36 Euro. Bis Ende dieses Jahres wird Gas durchschnittlich 26 Euro kosten, glaubt die IEA. Bestenfalls wird die Energierechnung in diesem Jahr nur etwas niedriger ausfallen.
Die Organisation erwartet, dass Europa 2022 mehr Gas importieren wird als im Vorjahr. Die europäische Produktion bleibt auf dem gleichen Niveau, aber in Großbritannien und Norwegen wird voraussichtlich mehr Gas produziert. Die europäischen Gasimporte werden im kommenden Jahr voraussichtlich um 2% steigen.
Der Autor: Julian Schulte
Student an der Fakultät für Philologie an der Universität Berlin. Beschreibt die Ereignisse in Ihrer Stadt und im ganzen Land.