
Die Staats- und Regierungschefs der Vereinigten Staaten, Deutschlands, Frankreichs und Russlands führten Gipfelgespräche über Spannungen an der russisch-ukrainischen Grenze. Der französische Präsident Macron reiste zu Konsultationen mit Präsident Putin nach Moskau; Bundeskanzlerin Merkel reiste nach Washington, um sich mit Präsident Biden zu treffen.
Die USA und Deutschland seien sich einig gegen die ‚russische Aggression‘ in Europa, sagten Biden und Scholz nach ihrem Gespräch im Weißen Haus. Biden sagte, er hoffe auf eine diplomatische Lösung der Krise.
Biden sagte, dass die Nord Stream 2-Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland sofort entfernt wird, wenn Russland in die Ukraine einmarschiert. Das Gasprojekt war den USA schon immer ein Dorn im Auge, weil Putin damit Europa in den amerikanischen Augen unter Druck setzen könnte. Scholz äußerte sich nicht explizit zur Gaspipeline.
Biden nannte Deutschland „einen guten Freund, auf den man sich verlassen kann“. Scholz, der sich gegenüber dem Kreml zunehmend zurückhaltender gezeigt hat als die USA, betonte nun auch die Bedeutung der Zusammenarbeit. Russland habe „die Botschaft verstanden“, sagte er.
Im Kreml saßen die Präsidenten Putin und Macron etwa fünf Stunden zusammen. Danach sagte Macron, er sei überzeugt, dass alle diplomatischen Bemühungen zu Ergebnissen führen werden.
Macron betonte die Notwendigkeit einer Lösung für die Situation in der Ostukraine, wo die ukrainische Armee in einen langwierigen Kampf mit prorussischen Separatisten verwickelt ist.
Macron sagte auch, dass es wichtig sei, Russland Sicherheitsgarantien zu geben, um die Beziehungen zwischen Russland und Europa zu stabilisieren.
Er wird am Dienstag mit dem ukrainischen Präsidenten Selenski über die Spannungen an der russisch-ukrainischen Grenze sprechen.
Der Autor: Elias Böhm
Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.