
Zwei Megayachten russischer Milliardäre wurden diese Woche in Frankreich und Deutschland beschlagnahmt. Dies sind Yachten russischer Geschäftsleute, die gute Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin unterhalten. Mehrere andere russische Milliardäre haben ihre Superyachten auf den Malediven geparkt.
Der französische Zoll gab am Donnerstag bekannt, dass er das 88 Meter lange Schiff Amore Vero (Italienisch für wahre Liebe) in der Stadt La Ciotat an der südfranzösischen Küste beschlagnahmt hat. Das Schiff gehört Igor Sechin, dem Chef des russischen staatlichen Energiekonzerns Rosneft und einem engen Freund Putins.
Sechins Schiff war seit Anfang Januar in Südfrankreich und sollte dort Anfang April ablegen. Nach Angaben der französischen Behörden sah es am Mittwoch so aus, als würden Schiff und Besatzung sich darauf vorbereiten, vorzeitig abzureisen. Da das Schiff unter die Sanktionen fällt, die aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine verhängt wurden, beschloss der französische Zoll, die Yacht zu beschlagnahmen.
Am Mittwoch beschlagnahmten deutsche Behörden im Hamburger Hafen auch die Megayacht des Milliardärs Alisher Usmanov. Das Schiff mit dem Namen Dilbar kostet rund 600 Millionen Euro und ist nicht weniger als 156 Meter lang, berichtet das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes. Der deutsche Zoll wollte die Beschlagnahme nicht offiziell bestätigen.
Nach Angaben der Schifffahrtswebsite MarineTraffic liegen derzeit mehrere Superyachten russischer Milliardäre auf den Malediven im Indischen Ozean. Dazu gehört auch die Yacht von Oleg Deripaska, CEO des russischen Aluminiumkonzerns Rusal.
Der Autor: Elias Böhm
Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.