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Katalonien stellt Frauen, die wegen Hexerei verurteilt wurden, die Ehre wieder her

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Es ist zwei Monate her, dass das katalanische Parlament eine Resolution zum Gedenken an alle Frauen (und in geringerem Maße auch Männer) verabschiedet hat, die wegen Hexerei hingerichtet wurden. Insbesondere vom 15. bis zum 18.Jahrhundert wurden in den Dörfern der katalanischen Pyrenäen mehr als tausend Frauen aufgrund frauenfeindlicher Verfolgung zum Tode verurteilt.

Infolge dieser Entschließung werden alle Gemeinden in Katalonien aufgefordert, Straßenpläne zu überarbeiten und Namen von Frauen aufzunehmen, die wegen Hexerei verurteilt und hingerichtet wurden, was im Mittelalter häufig vorkam. Diese Resolution kam nach einem Artikel mit dem Titel ‚No eren bruixes, eren dones‘ (sie waren keine Hexen, sie waren Frauen). Katalonien reiht sich in die Reihe von Ländern wie dem Vereinigten Königreich (Schottland), der Schweiz, Norwegen und der autonomen Region Navarra ein, in denen Frauen geehrt werden.

Das Epizentrum der Hexenjagd in Katalonien lag hauptsächlich in den Pyrenäen, genauer gesagt in den Valls d’àneu. Genau dort, speziell in València d’àneu, wurde 1424 das erste Hexengesetz in Europa verfasst. So verwandelte sich Hexerei von einem einfachen Volksglauben in ein Verbrechen, das zivilrechtlich verfolgt wurde.

Insbesondere die Hexenjagd fand vom 15. bis zum 18.Jahrhundert statt, wo die Hexen nicht immer Frauen sein mussten (90% der verurteilten Hexen waren Frauen und 10% Männer), nicht auf Besen saßen und auch nicht immer Heilpflanzen verwendeten. Die verurteilten Frauen waren oft Ausländerinnen, die den Stadtbewohnern oder sogar Nachbarn, die ein schlechtes Verhältnis hatten, nicht vertrauten.

Die Hexenjagd begann normalerweise mit einem Gerücht, das sich in einem Dorf verbreitete. Mit diesem Klatsch wurde natürlich eine Hexe in den Köpfen der Bewohner konzipiert. Wenn sich ein Unfall ereignete, wurde die Hexe ihr zugewiesen, woraufhin sie vorbeugend festgehalten wurde, um zu verhindern, dass sie entkommen konnte. Es war oft ein sicherer Tod nach einem unfairen Prozess, in dem die Frau / der Mann zum Geständnis gezwungen wurde. In dem Moment, in dem die Hexe ihre Schuld bekannte, wurde sie zur großen Freude des Volkes zum Tode verurteilt und durch Erhängen hingerichtet. Hexen wurden normalerweise nicht lebendig verbrannt, obwohl der Körper oft nach der Hinrichtung verbrannt wurde.


Der Autor: Karl Mayer

Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik

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