
Deutschland beteiligt sich mit 30 Prozent am angeschlagenen Energiekonzern Uniper. Der deutsche Staat zahlt dafür rund 267 Millionen Euro oder 1,70 Euro je Aktie. Das ist deutlich weniger als der Marktwert einer Uniper-Aktie. Das kostete am Freitagnachmittag an der Frankfurter Wertpapierbörse knapp 11 Euro.
Darüber hinaus stellt Deutschland Uniper ein Darlehen in Höhe von 7,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Es kann auch in Aktien umgewandelt werden, und der derzeitige finnische Großaktionär Fortum wird das Recht haben, einen Teil dieses Darlehens von Deutschland zu übernehmen. Fortum sieht seinen Anteil von 80 Prozent an Uniper aufgrund des Rettungsplans auf 56 Prozent sinken.
Uniper erhält auch mehr Kredite von der staatlichen Investitionsbank KfW. Das Limit für Kredite an das Energieunternehmen wurde auf 9 Milliarden Euro erhöht.
Uniper geriet in Schwierigkeiten, weil Russland die Gaslieferungen durch die Nord Stream-Pipeline unterbrach. Als Gazprom nur noch 40 Prozent der normalen Gasmenge durch die Pipeline schickte, erhielt Uniper nicht mehr genug Gas, um alle Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Das Unternehmen musste Gas auf dem freien Markt kaufen, aber die Preise waren viel höher als das, was Uniper Gazprom durch einen langfristigen Vertrag zahlte. Auch die Preise auf dem freien Markt lagen oft über dem, was Uniper-Kunden für ihr Gas bezahlten.
Der Autor: Julian Schulte
Student an der Fakultät für Philologie an der Universität Berlin. Beschreibt die Ereignisse in Ihrer Stadt und im ganzen Land.