
Die größte deutsche Bank hat sich bereit erklärt, 26,25 Millionen US-Dollar zu zahlen, um eine Klage beizulegen, in der das Finanzinstitut beschuldigt wird, Investoren über die Überprüfung seiner Kunden irregeführt zu haben. Das wäre fehlerhaft gewesen, denn die Deutsche konnte einst den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein und russische Oligarchen zu seiner Klientel zählen.
Der vorläufige Vergleich in bar, der gestern beim Bundesgericht im US-amerikanischen Manhattan eingereicht wurde, muss noch vom Bezirksrichter Jed Rakoff genehmigt werden. Letzteres gab im Juni die Erlaubnis für eine mögliche Sammelklage, oder: Gruppenklage.
Die Klage wurde von mehreren Aktionären eingereicht, die behaupteten, die Bank sei im Sinne der „Know Your Customer“ -Richtlinien unwirksam und habe zu wenig über Geldwäsche recherchiert, und das auch gewusst.
Investoren behaupteten, dass die falschen Aussagen der Bank über ihre Überprüfungsprozesse den Aktienkurs künstlich in die Höhe trieben und die Aktie sinken ließen, als Informationen über ihre Kundenliste veröffentlicht wurden.
Eine Geldstrafe von 150 Millionen Dollar
Die Anklageschrift wies auf die Geschäftsbeziehung der Bank zu mehreren russischen Oligarchen hin, darunter der Milliardär Roman Abramowitsch und der diskreditierte Finanzier Jeffrey Epstein, der 2019 in einem amerikanischen Gefängnis starb.
Der 66-jährige Milliardär Epstein wurde verdächtigt, zwischen 2002 und 2005 Dutzende minderjähriger Mädchen – manchmal kaum vierzehn Jahre alt – missbraucht zu haben. Epstein unterhielt enge Beziehungen zur amerikanischen Politik- und Wirtschaftselite und unterhielt mehrere Konten bei der Deutschen Bank.
Als Deutschlands größte Bank Epstein 2013 als Kunden akzeptierte, war er bereits ein verurteilter Sexualstraftäter. Die Deutsche Bank erklärte sich 2020 bereit, eine Geldstrafe in Höhe von 150 Millionen US-Dollar wegen Nichteinhaltung der Vorschriften zu zahlen.
Die mangelnde Aufsicht über zweifelhafte Transaktionen bei der Internationalen Geschäftsbank könnte bereits mit viel Kritik rechnen. Aber die Epstein-Affäre beschädigte das ohnehin fragile Image der Bank weiter.
Der Autor: Elias Böhm
Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.