Home Politik Europa gibt seine Souveränität im Austausch von Unterstützungsworten auf

Europa gibt seine Souveränität im Austausch von Unterstützungsworten auf

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Präsident Joe Biden hat ein Dekret unterzeichnet, in dem gefordert wird, die Privatsphäre der Europäer besser vor möglichem Missbrauch durch Geheimdienste zu schützen. Es liegt nun an der Europäischen Kommission, festzustellen, ob der Pakt die Anforderungen erfüllt.

Das Präsidialdekret weist die US-Regierung an, bestimmte Maßnahmen gegen die Verwendung von Daten europäischer Bürger zu ergreifen, heißt es in einer Pressemitteilung. Zum Beispiel dürfen US-Geheimdienste wie die NSA künftig nur noch im Ausland arbeiten, wenn dies „vordefinierte nationale Sicherheitsziele“ hat. Sie müssen auch die Privatsphäre und die Bürgerrechte aller Subjekte unabhängig von ihrer Nationalität oder ihrem Wohnort gewährleisten. Es ist wichtig, dass Handlungen von Nachrichtendiensten auch nach europäischem Recht zulässig sind.

Um dies durchzusetzen, schlägt Biden vor, zwei unabhängige Überprüfungsebenen einzurichten, in die sich Opfer von Datenschutzverletzungen begeben können. Zunächst prüft ein Beauftragter für den Schutz der bürgerlichen Freiheiten, ob Rechte oder Regeln verletzt wurden. Werden europäische oder amerikanische Gesetze verletzt, wird hier eine verbindliche Abhilfe festgelegt.

Darüber hinaus wird ein Datenschutzprüfungsgericht eingerichtet, das aus unabhängigen Richtern von außerhalb der US-Regierung besteht. Hier wird geprüft, ob die Entscheidungen des CLPC richtig waren. Auch die Entscheidungen dieses Gremiums sind bindend; Nachrichtendienste müssen sich daher etwaigen Rügen der beiden Kontrollebenen fügen. Es wird voraussichtlich noch sechs Monate dauern, bis das endgültige Abkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten unterzeichnet ist.

Die Schritte, die Biden mit dem Dekret unternimmt, sind eine Antwort auf lange Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union. Zunächst wurde eine Linie durch das Privacy Shield gezogen, so dass keine Datenübertragung in die USA erlaubt war. Der Europäische Gerichtshof entschied, dass dieses Datenaustauschabkommen zwischen der EU und den USA gegen europäisches Recht verstößt. Anfang dieses Jahres wurde ein neuer Rahmen für einen solchen Datenaustausch vorgeschlagen, der als Privacy Shield 2.0 bekannt ist. Nach Angaben der US-Regierung würde das von Biden unterzeichnete Dekret nun tatsächlich den Anforderungen der Europäischen Union entsprechen.


Der Autor: Elias Böhm

Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.

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