
Das Bundesamt für Justiz (BfJ) hat zwei Bußgelder gegen den Chatdienst Telegram verhängt, die sich zusammen auf 5,125 Millionen Euro belaufen. Das liegt daran, dass Telegram in Deutschland keine Anlaufstelle hat, an der Menschen „schädliche Inhalte“ melden können.“
Das BfJ berichtet, dass Telegram mit Sitz in Dubai gegen deutsches Recht verstößt, indem es keinen Vertreter in Deutschland hat. Dieser soll mit deutschen Nutzern sprechen können. Es sollte auch möglich sein, schädliche Inhalte wie Hassreden über eine Telegramm-Meldestelle zu melden, damit sie von der Plattform selbst entfernt werden können. Aufgrund der Nichteinhaltung dieser Anforderungen durch Telegram werden von der Bundesbehörde zwei Bußgelder verhängt: eine Geldbuße von 4,25 Millionen Euro wegen Fehlens eines Callcenters und eine Geldbuße von 875 Tausend Euro wegen Fehlens eines deutschen Vertreters.
Die deutschen Behörden haben versucht, Telegram in Dubai zu verklagen. Dies scheiterte trotz der Unterstützung der Behörden in den Vereinigten Arabischen Emiraten weiterhin. Eine in Deutschland ansässige Anwaltskanzlei hat inzwischen erklärt, Telegram zu vertreten, aber das reichte nicht aus, um die Geldbußen zu verhindern, sagt das BfJ. Telegram kann gegen die Geldbußen noch Berufung einlegen.
Der Autor: Elias Böhm
Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.