
Deutschland riskiert, Milliarden von Euro zu verschwenden, indem es große Mengen Flüssigerdgas (LNG) importiert. Stattdessen könnte die Bundesregierung auf erneuerbare Energien umsteigen, was den Gasbedarf senken würde. Das rät der Klima-Think-Tank E3G, der die Kosten der deutschen Politik weitergegeben hat.
Laut E3G werden sich die Mehrkosten für LNG-Importe bis 2030 auf rund 200 Milliarden Euro belaufen. Infolgedessen würden sich die Energierechnungen der Verbraucher bis dahin verdoppeln. E3G plädiert daher beispielsweise dafür, die Nachhaltigkeit von Gebäuden zu beschleunigen. Dies reduziert den Energieverbrauch und benötigt daher weniger Gas. Aber diese Politik greift jetzt zu kurz, so der Think Tank.
Deutschland war vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine für mehr als die Hälfte seiner Gasimporte von Russland abhängig. Um unabhängiger zu werden, lässt die Bundesregierung LNG-Terminals bauen, um die derzeitige Gasknappheit auszugleichen. Experten befürchten, dass dieser Ansturm dazu führen könnte, dass Europa länger als nötig an fossilen Brennstoffen festhält.
Der Autor: Elias Böhm
Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.