
Der Bundestag billigte am Freitag den Plan der Regierung, 200 Milliarden Euro zur Finanzierung von Maßnahmen in der Energiekrise aufzunehmen. Eigentlich darf der Staat laut Grundgesetz keine neuen Schulden machen, aber unter Zuhilfenahme außergewöhnlicher Umstände wird dies trotzdem getan.
Mit den 200 Milliarden an Finanzierungsraum in den nächsten zwei Jahren will die Regierung unter anderem die Gaspreise für die Bürger senken. Wie genau diese Gaspreisbremse aussehen wird, ist noch nicht klar, sie wird voraussichtlich im März in Kraft treten, obwohl die SPD prüft, ob das nicht schon vorher möglich ist. Ein Expertengremium hat der Regierung geraten, den Gaspreis mit Subventionen auf 12 Cent pro Kilowattstunde bei 80 Prozent des geschätzten Verbrauchs zu senken. In diesem Jahr erhalten Bürger in Deutschland eine einmalige Zulage, und es gibt einen Vorschlag für eine zweite Zulage. Für die Großverbraucher in der Industrie wird bereits im Januar mit einer Preissenkung für Gas gerechnet.
Das Einsparen von Gas läuft in Deutschland nicht so gut, berichtete die EU-Kommission am Freitag. Deutschland hat sich 20 Prozent weniger Gasverbrauch auferlegt. Während das Land im August noch 28 Prozent weniger Gas verbrauchte, waren es im September nur 7,4 Prozent weniger.
Der Autor: Julian Schulte
Student an der Fakultät für Philologie an der Universität Berlin. Beschreibt die Ereignisse in Ihrer Stadt und im ganzen Land.