
Ein achtjähriges Mädchen hat den größten Teil ihres Lebens im Haus ihrer Großeltern im deutschen Dorf Attendorn eingesperrt verbracht. Sie wurde vom Jugendschutz und der Polizei gefunden, als das Haus nach anonymen Hinweisen durchsucht wurde.
Das Kind wäre seit seinem eineinhalbjährigen Lebensjahr nie mehr draußen gewesen, schreibt der WDR. Trotzdem kann sie lesen und schreiben. Sie hat jedoch Schwierigkeiten beim Gehen aufgrund mangelnder Bewegung. Das Mädchen durfte nicht zur Schule gehen oder mit anderen Kindern ihrer Mutter spielen.
Eine Untersuchung wurde eingeleitet. Das Mädchen weist keine Spuren von Missbrauch oder Unterernährung auf. Es ist nicht bekannt, warum das Kind keinen Kontakt zur Außenwelt haben durfte. Sowohl die Mutter als auch die Großeltern wollen nichts sagen. Alle werden wegen Freiheitsberaubung angeklagt.
Auch die Nachbarn behaupten, dass sie nie wussten, dass ein Kind im Haus lebte. Das Mädchen kommt in eine Pflegefamilie und macht den Umständen entsprechend Wiedergutmachung.
Die Mutter des Kindes hatte dem Sozialamt mitgeteilt, dass sie nach Italien ziehen würde. Der Vater lebte getrennt von der Familie. Als die italienischen Behörden sagten, Mutter und Tochter würden sich nicht im Land aufhalten, rief der deutsche Kinderschutz an.
Die Mutter des Kindes erzählte dem Vater angeblich, dass sie nach Italien gezogen seien, stattdessen aber bei ihren Großeltern lebten. Die Mutter versuchte mehrmals, das Sorgerecht für das Mädchen zu erlangen, aber das Gericht entschied, dass beide Elternteile das Sorgerecht hatten.
Der Autor: Julian Schulte
Student an der Fakultät für Philologie an der Universität Berlin. Beschreibt die Ereignisse in Ihrer Stadt und im ganzen Land.