
Die Bundesregierung erteilt chinesischen Unternehmen keine Erlaubnis, sich bei zwei deutschen Chipherstellern einzukaufen. Zum Beispiel will die Regierung verhindern, dass technisches Wissen in chinesische Hände fällt und dass Peking Einfluss auf die Produktion kritischer Güter wie Mikroprozessoren hat.
Es geht um die Firma Elmos, die das Interesse der chinesischen Sai Microelectronics geweckt hatte. Das wollte der Dortmunder Chiphersteller über eine Tochtergesellschaft übernehmen. Hier steht Berlin. Ein weiteres chinesisches Unternehmen wollte in die bayerische ERS Electronics investieren. Das sieht auch die Regierung nicht ein.
„Wir müssen bei Unternehmenskäufen genau hinschauen, wenn es um wichtige Infrastruktur geht oder wenn Technologie in die Hände von Unternehmen zu gelangen droht, die nicht aus der EU kommen“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck am Mittwoch.
Zuletzt waren die Deutschen auch schon kritisch, als sich die chinesische Staatsreederei Cosco für ein großes Containerterminal im Hamburger Hafen interessieren wollte. Berlin gab zwar die Erlaubnis, aber nur, um einen kleineren Anteil zu erwerben, als die Chinesen wollten. Infolgedessen hat Cosco weniger Einfluss auf den Geschäftsbetrieb.
Das Verhältnis zwischen Deutschland und China steht seit einiger Zeit unter einer Lupe. Die östlichen Nachbarn wollen Pekings Einfluss in Grenzen halten, wollen aber gleichzeitig, dass deutsche Unternehmen wie Autohersteller Zugang zum chinesischen Markt haben.
Zum Beispiel reiste Bundeskanzler Olaf Scholz kürzlich nach China, um die Beziehungen zu festigen, mit einigen Top-Führungskräften in seinem Gefolge. Der Besuch stieß auf viel Kritik.
Der Autor: Philipp Albrecht
Nach einem Jahr Praktikum bei der Zeit-Ausgabe beschloss er, seine Hand zu versuchen, indem er Artikel im Abschnitt ... schrieb. Er interessiert sich für Außenpolitik und internationale Konflikte.