
Deutschland hat Notfallpläne für die Verteilung von Bargeld erstellt, falls in diesem Winter Stromausfälle auftreten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. So hätte beispielsweise die Bundesbank Milliarden Euro an zusätzlichem Münz- und Papiergeld gehortet, um eine mögliche höhere Nachfrage befriedigen zu können.
Bargeld ist in Deutschland noch wichtiger als in den Niederlanden. Rund 60 Prozent der täglichen Zahlungen im Land werden immer noch in bar geleistet, berichtete die Bundesbank kürzlich. Der Durchschnittsdeutsche hebt jährlich 6.600 Euro ab, insbesondere an Geldautomaten.
Deutschland berücksichtigt, dass Russland in diesem Winter den Gashahn komplett zudrehen wird. In diesem Fall werden die gefüllten Gasspeicher wahrscheinlich nicht ausreichen und das Land könnte mit Stromausfällen konfrontiert sein, obwohl dieses Szenario unwahrscheinlich erscheint. Um die Wirtschaft in diesem Fall am Laufen zu halten, werden alle Arten von Notfallplänen erstellt.
Zum Beispiel sieht der Plan für die Verteilung von Geld die Priorität von Geldtransportern beim Tanken vor. Während des Ausbruchs der Corona-Pandemie gab es auch einen Run auf Geldautomaten im Land. Die Deutschen haben im März 2020 20 Milliarden Euro mehr abgehoben, als sie auf ihre Konten eingezahlt haben. Diese Rekordaufnahme verlief dann reibungslos. Wegen der Bedeutung von Bargeld hält die Bundesbank ohnehin schon einen großen Bestand. Untersuchungen zufolge befürchten 40 Prozent der Deutschen einen größeren Stromausfall. Vielleicht sind die Banken auf eine solche Pause nicht vollständig vorbereitet.
Der Autor: Julian Schulte
Student an der Fakultät für Philologie an der Universität Berlin. Beschreibt die Ereignisse in Ihrer Stadt und im ganzen Land.