
Derzeit ist es in Deutschland rechtlich praktisch unmöglich, Laien ein direktes Mitspracherecht bei der Wahl eines Bischofs einzuräumen.
Das deutsche Erzbistum Bamberg ist in ein Dilemma über die richtige Rolle der katholischen Laien bei der Wahl eines neuen Erzbischofs verwickelt. Anfang des Monats trat Erzbischof Ludwig Schick (73) zurück. Nach dem Konkordat Bayerns mit dem Heiligen Stuhl von 1924 muss das Domkapitel nun eine neue Liste geeigneter Kandidaten für seine Nachfolge aufstellen und diese Liste Rom vorlegen. Der Papst trifft dann seine endgültige Entscheidung. Somit ist im Verfahren keine Eingabe von Laien vorgesehen.
In der Zwischenzeit wurde auf der vierten Sitzung des Synodalen Weges eine Resolution verabschiedet, in der die deutschen Domkapitel aufgefordert wurden, den Laien eine klare Rolle bei der Erstellung der Liste geeigneter Kandidaten einzuräumen. Die Probleme in Bamberg machen deutlich, wie schwierig es ist, diesen Aufruf in die Praxis umzusetzen und dabei die Regeln zu respektieren, die in den verschiedenen Konkordaten der deutschen Staaten mit dem Heiligen Stuhl enthalten sind.
Der Autor: Philipp Albrecht
Nach einem Jahr Praktikum bei der Zeit-Ausgabe beschloss er, seine Hand zu versuchen, indem er Artikel im Abschnitt ... schrieb. Er interessiert sich für Außenpolitik und internationale Konflikte.