Home Wirtschaft Deutschland kündigt Energiehilfspaket: zu spät und nicht für alle

Deutschland kündigt Energiehilfspaket: zu spät und nicht für alle

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Deutschland wird im kommenden Jahr eine Obergrenze für Gas- und Strompreise für Unternehmen und Haushalte einführen. Damit versucht Europas größte Volkswirtschaft, die Folgen des Ausfalls der Gaslieferungen durch Russland in Grenzen zu halten. Das Maßnahmenpaket, das am 1. März in Kraft treten soll, wird insgesamt 54 Milliarden Euro kosten.

Die Zuschüsse werden rückwirkend für Januar und Februar ausgezahlt. Gasverbraucher erhalten außerdem eine einmalige staatliche Subvention für Dezember, sagten Regierungsbeamte. Energieunternehmen werden die Kosten teilweise durch höhere Steuern auf Gewinne aus höheren Energiepreisen decken. Die zusätzliche Steuer wird Berichten zufolge 2 Milliarden Euro in die deutsche Staatskasse bringen. Viele Unternehmen haben gewarnt, dass die Steuer, die rückwirkend bis September erhoben wird, sich auf Investitionen in den Sektor auswirken könnte.

Deutschland ist das Epizentrum der europäischen Energiekrise. Die starke Abhängigkeit Deutschlands von Russland wurde schmerzhaft deutlich, als der Kreml die Gaslieferungen einstellte. Dies war eine Vergeltung für die Sanktionen, die wegen des Krieges in der Ukraine gegen Moskau verhängt wurden. Die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Gasversorgung zu sichern und so den Winter zu überstehen.

Für Privathaushalte sind die Gaspreise auf 12 Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent des Verbrauchs begrenzt, bezogen auf den Verbrauch des Vorjahres. Für industrielle Verbraucher werden 70 Prozent des Gasverbrauchs subventioniert. Die Strompreise werden auf 40 Cent pro Kilowattstunde begrenzt.


Der Autor: Karl Mayer

Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik

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