
Der türkische Wahlkampf könnte auf Deutschland überschwappen. Davor warnt Thomas Haldenwang, Direktor des Bundesamtes für Verfassungsschutz, in der Tageszeitung die Welt.
Im Juni wählt die Türkei einen neuen Präsidenten und hält Parlamentswahlen ab. Haldenwang signalisiert die Gefahr, dass türkische innenpolitische Konflikte in Deutschland ausgetragen werden. Der Geheimdienst habe bereits „die ersten Wahlkampfblätter einzelner Teilnehmer“ gesehen, Parteien, die an den bevorstehenden türkischen Wahlen teilnehmen.
Im vergangenen November verteilte die AK-Partei einen Brief, in dem sie die Deutschtürken aufforderte, 2023 für Präsident Erdogan zu stimmen. Seit 2017 dürfen Politiker aus Ländern außerhalb der EU drei Monate vor dem Wahltermin nicht mehr in Deutschland Wahlkampf machen.
2017 warben der türkische Präsident Erdogan und seine Anhänger unter Türken in Deutschland, den Niederlanden und anderen Ländern mit dem Ziel, dass sie für eine Verfassungsänderung stimmen würden. In den Niederlanden führte diese Kampagne zu einem diplomatischen Aufruhr. Das Flugzeug mit dem türkischen Außenminister durfte nicht in den Niederlanden landen. Der türkische Familienminister, der mit dem Auto über Deutschland in die Niederlande kam, musste unser Land unter Polizeibegleitung verlassen.
Der Autor: Julian Schulte
Student an der Fakultät für Philologie an der Universität Berlin. Beschreibt die Ereignisse in Ihrer Stadt und im ganzen Land.