Home Politik Die grüne Hölle ist da: ‚Aktivisten‘ werfen Molotowcocktails für ein ‚grüneres Deutschland‘

Die grüne Hölle ist da: ‚Aktivisten‘ werfen Molotowcocktails für ein ‚grüneres Deutschland‘

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‚Klimaaktivisten‘ tun alles, um zu verhindern, dass Lützerath an den Braunkohleabbau verloren geht. Während ein großes Polizeiaufgebot mit Hunden und Wasserwerfern mit der Evakuierung begonnen hat, ist das deutsche Dorf zum Schlachtfeld einer breiteren gesellschaftlichen Klimadebatte in Deutschland geworden.

Das große klaffende Erdloch im Bundesland Nordrhein-Westfalen führt zu großen politischen Spannungen in Deutschland. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verweist auf die Notwendigkeit, Lützerath aufzugraben, um die Energieversorgung Deutschlands zu sichern.

Bei der Verbrennung von Braunkohle wird doppelt so viel CO2 freigesetzt wie bei Erdgas. Dennoch ist dieser fossile Energieträger im vergangenen Jahr wieder zu einem wichtigeren Bestandteil des deutschen Strommixes geworden.

Braunkohle verursacht mehr CO2-Emissionen als jeder andere fossile Brennstoff: Bei der Verbrennung wird doppelt so viel Treibhausgas freigesetzt wie bei Erdgas. Die Braunkohlekraftwerke in Nordrhein-Westfalen, wo auch das Braunkohledorf Lützerath liegt, produzieren nach Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) und Berechnungen der Fachhochschule Berlin 407 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Primärenergie. Neben dem Tagebau Lützerath sind im Freistaat noch zwei weitere Braunkohletagebaue in Betrieb.

Im vergangenen Jahr wurden 20 Prozent des deutschen Stroms aus Braunkohle erzeugt. Dies ist der höchste Anteil seit 2018. Weitere 11 Prozent wurden durch die ebenfalls umweltschädliche Kohle erzeugt. Seit vielen Jahren ist die deutsche Nutzung von Braunkohle zur Stromerzeugung zurückgegangen. Im Jahr 2012 wurde mehr als ein Viertel des Stroms mit Braunkohle und etwa 20 Prozent mit der Verbrennung von Kohle erzeugt. Im Jahr 2030 wird Deutschland aufhören, Kohle in Kraftwerken zu verbrennen.

Braunkohle muss Loch füllen, das russisches Gas hinterlassen hat

Die Braunkohle aus dem deutschen Lützerath wird nach Angaben des Energiekonzerns RWE benötigt, um den Verlust von russischem Gas durch den Krieg in der Ukraine aufzufangen. Umweltschützer versuchen, die Erweiterung des Braunkohletagebaus Garzweiler im Dorf durch den Energiekonzern zu verhindern. Deutschland ist einer der größten Braunkohleproduzenten der Welt.

Lange Zeit war das Land stark von der Versorgung mit russischem Gas abhängig. Anfang 2022 kam mehr als ein Drittel der Gasversorgung direkt aus Russland. Im September stellte Russland die Gaslieferungen nach Deutschland komplett ab. Dieses Loch füllte das Land zu einem großen Teil mit Gas aus Norwegen. Die Niederlande liefern jetzt mehr lng (Flüssiggas) nach Deutschland, auch Belgien hat begonnen, als Transitland mehr Gas zu liefern.


Der Autor: Julian Schulte

Student an der Fakultät für Philologie an der Universität Berlin. Beschreibt die Ereignisse in Ihrer Stadt und im ganzen Land.

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