
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan reist nicht zu den türkischen Wahlen nach Deutschland. Andere Mitglieder seiner AKP-Partei werden in europäische Länder reisen, darunter auch nach Deutschland, um Wahlkampf zu machen.
Dies berichtet die Frankfurter Rundschau, die sich auf Aussagen von Köksal Kus, Vorsitzender der AKP-Lobbyorganisation UID, stützt.
Die Absage von Erdogans Reise erfolgt nach umstrittenen Äußerungen des türkischen Abgeordneten Mustafa Acikgöz (AKP) über Anhänger der kurdischen militanten Organisation PKK und der Gülen-Bewegung. In einer deutschen Moschee sagte Acikgöz über diese Gruppen: „Wir werden sie zerstören, wie wir es in der Türkei getan haben.Die Aussagen wurden in einem Video aufgezeichnet, das seit Dienstag häufig in den sozialen Medien geteilt wird.
Das deutsche Außenministerium bestellte den türkischen Botschafter ein und teilte ihm mit, dass „Hassreden und Hassreden in Deutschland keinen Platz haben.“ Das Ministerium gab auch bekannt, dass türkische Wahlaktivitäten in Deutschland von nun an nur noch mit vorheriger Genehmigung erlaubt sind.
Nach Recherchen der Frankfurter Rundschau organisiert die AKP noch mehr Wahlaktivitäten in Deutschland. Am Freitag nahm der türkische Landwirtschaftsminister Vahit Kirsci an einer Veranstaltung in Berlin teil.
Der Autor: Karl Mayer
Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik