
Ab heute fließt kasachisches Öl über die russische Droschba-Pipeline nach Deutschland. Die erste Lieferung betrifft 20 Tausend Tonnen. Deutschland und Kasachstan haben einen Vertrag über 1,2 Millionen Tonnen Öl pro Jahr unterzeichnet.
Mit kasachischem Öl will Deutschland russisches Öl ersetzen. Öl, das über eine Pipeline geliefert wird, fällt nicht unter das europäische Embargo für russische fossile Brennstoffe, aber Deutschland verwendet es trotzdem nicht mehr.
Die Droschba-Pipeline verläuft durch Russland und Weißrussland. In Weißrussland gibt es zwei Zweige: einen nördlichen, der von Polen nach Deutschland führt, und einen südlichen, der durch die Ukraine und die Slowakei nach Tschechien führt.
Durch die Pipeline würde Polen bis Ende des Jahres auch russisches Öl erhalten, aber am vergangenen Wochenende wurde die Lieferung eingestellt. Laut Pipeline-Eigentümer Transneft ist der polnische Papierkram nicht in Ordnung.
Polen steht dem deutschen Plan kritisch gegenüber, kasachisches Öl durch die Pipeline zu erhalten. Laut Polen werden die Russen kasachisches Öl mit ihrem eigenen auffüllen. Laut Deutschland kann dies nicht vollständig verhindert werden, aber das Embargo für per Schiff transportiertes Öl trifft Russland deutlich härter.
Der Autor: Elias Böhm
Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.