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Deutsche Exporte steigen, Importe stagnieren

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Der deutsche Handelsüberschuss stieg im Januar auf über sechzehn Milliarden.

Deutsche Unternehmen exportierten im Januar nach dem starken Rückgang im Dezember wieder mehr Waren. Die Importe gingen erneut zurück und erhöhten den Handelsüberschuss, also den Saldo aus Exporten und Importen, im Januar. Dies teilte das statistische Bundesamt Destatis mit.

Das ist wichtig für die Niederlande, denn Deutschland ist einer unserer wichtigsten Handelspartner. Die deutschen Exporte stiegen im ersten Monat des Jahres auf Monatsbasis um 2,1 Prozent auf 130,6 Milliarden Euro. Dies ist einer verbesserten globalen Nachfrage nach deutschen Gütern zu verdanken.

Im Dezember gab es noch einen Rückgang von mehr als sechs Prozent, bedingt durch schwächelnde Umsätze in wichtigen Absatzmärkten wie den USA und China. Die meisten deutschen Exporte gingen im Januar in die USA.

Die Importe sanken auf Monatsbasis um 3,4 Prozent auf knapp 114 Milliarden Euro, was auf die schwächelnde Binnennachfrage in Deutschland zurückzuführen ist. Im Dezember sanken die Importe um 5,6 Prozent. Zuvor hatte sich herausgestellt, dass die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal 2022 stärker geschrumpft ist als erwartet. So kämpfte die größte Volkswirtschaft der Eurozone unter anderem mit einem Rückgang der Konsumausgaben. Der größte Teil der deutschen Importe kam im Januar aus China.

Infolge steigender Exporte und sinkender Importe stieg der Handelsüberschuss von zehn Milliarden Euro im Dezember auf 16,7 Milliarden Euro im Januar. Trotz der Erholung der Exporte liegen die deutschen Exporte immer noch nur auf dem Niveau von April letzten Jahres, stellt ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski fest. Ihm zufolge scheint der Handel daher nicht mehr der starke Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft zu sein, der er früher war.

Unterbrechungen der Lieferkette und eine stärker fragmentierte Weltwirtschaft untergraben nach Ansicht des ING-Ökonomen weiterhin die alte Erfolgsformel Deutschlands. Das Handelsdefizit mit China hat sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Dies liegt zum Einen an der schwächeren Konjunktur in China im vergangenen Jahr aufgrund der strengen Coronapolitik im Land, betont laut Brzeski aber auch die wirtschaftliche Abhängigkeit Deutschlands von China. Diese Abhängigkeit von Importen aus China, so der Ökonom, könnte in naher Zukunft zu einem geopolitischen Problem werden.


Der Autor: Philipp Albrecht

Nach einem Jahr Praktikum bei der Zeit-Ausgabe beschloss er, seine Hand zu versuchen, indem er Artikel im Abschnitt ... schrieb. Er interessiert sich für Außenpolitik und internationale Konflikte.

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