
Europäische Banken sind am Freitag in den roten Zahlen gelandet. Erneute Turbulenzen im Bankensektor in den USA führten zu einem Einbruch des Anlegervertrauens. Die US-amerikanische First Republic Bank stürzte an der Wall Street erneut ab und scheint von den Behörden gerettet werden zu müssen. ING fiel am Damrak um 1,7 Prozent und war der größte an der AEX. ABN AMRO fiel ebenfalls um 0,6 Prozent.
In Frankfurt verlor die Commerzbank 4,4 Prozent und in Paris fiel BNP Paribas um 0,3 Prozent. NatWest fiel in London nach Veröffentlichung der Quartalszahlen um 3,8 Prozent. Kunden haben im vergangenen Quartal 20 Milliarden Pfund (fast 23 Milliarden Euro) Geld von der britischen Bank abgehoben. Barclays verlor in London 1,3 Prozent.
Neben den Unruhen in den USA spielen auch die anstehenden Zinsentscheidungen eine Rolle. Nächste Woche werden sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die Federal Reserve prüfen, ob die Zinsen weiter angehoben werden müssen, um die Inflation einzudämmen.
Anleger sahen auch ein enttäuschendes Wachstum der Wirtschaft in der Eurozone. Es wuchs im ersten Quartal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, während ein Wachstum von 0,2 Prozent erwartet wurde. Deutschland, die größte Volkswirtschaft im Euroraum, stagniert.
Der AEX schloss 0,8 Prozent im Plus bei 758,49 Punkten. Der MidKap gewann 1,1 Prozent auf 934,14 Punkte. Die Börsen in Frankfurt, Paris und London gewannen bis zu 0,8 Prozent.
Der Autor: Karl Mayer
Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik