
US-Finanzminister: Kongress muss Schuldenobergrenze im Juni anheben. Der US-Kongress wird die Schuldenobergrenze im Juni anheben müssen. Möglicherweise müssen sogar schon vorher Maßnahmen ergriffen werden. Denn nach Angaben des Finanzministeriums besteht die reale Gefahr, dass nach dem 1. Juni 2023 kein Geld mehr vorhanden ist. Das schreibt US-Finanzministerin Janet Yellen am Montag in einem Brief an den Sprecher des Repräsentantenhauses Kevin McCarthy.
Der US-Kongress legt in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt, wie viel Geld die Regierung leihen kann. Diese Schuldenobergrenze lag bisher bei 31,4 Billionen Dollar (etwa 29 Billionen Euro). Im Januar wurde diese Grenze jedoch erreicht. Wenn die Schuldenobergrenze nicht angehoben wird, könnte die US-Regierung in noch nie dagewesener Weise in Verzug geraten.
Das Finanzministerium hat seitdem „außergewöhnliche Maßnahmen“ ergriffen, um die Ausgaben aufrechtzuerhalten, ohne die Obergrenze zu überschreiten. Als das Finanzministerium begann, diese buchhalterischen Instrumente einzusetzen, deutete Ministerin Yellen bereits an, dass es höchst ungewiss sei, wie lange sie ausreichen würden.
Die Aktualisierung vom Montag bietet mehr Gewissheit auf der Grundlage der Steuereinnahmen, die während der am 18. April endenden Einreichungsfrist eingingen. Ministerin Yellen warnte, dass „das tatsächliche Datum, an dem das Finanzministerium die Sondermaßnahmen ausschöpft, einige Wochen später liegen könnte als diese Schätzungen“.
Der Autor: Karl Mayer
Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik