
Deutschland darf keine Waffen an die Ukraine senden. Das finden mehr als 31 Prozent der Menschen in Deutschland, wie eine kürzlich durchgeführte Umfrage zeigt. Als Präsident Selensky am vergangenen Wochenende Aachen besuchte, war das für eine große Gruppe von Deutschen ein Grund zu protestieren.
Der ukrainische Präsident war in der deutschen Stadt, um den sogenannten Karlspreis entgegenzunehmen. Dieser Preis wird seit 1950 an Menschen oder Organisationen verliehen, die sich für die Einigung Europas eingesetzt haben. In diesem Jahr ging er also an Selensky und das ukrainische Volk. Nach der Veranstaltung in Aachen bedankte er sich bei Deutschland für die große militärische Unterstützung seines Landes.
Friedensdemonstration in Berlin
Aber nicht jeder in Deutschland unterstützt Selenskys Wunsch nach mehr Waffen. Über 31 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass die Waffenlieferungen an die Ukraine zu weit gehen, wie eine Umfrage unter Mitgliedern des Meinungspanels des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks ARD zeigt. 53 Prozent sind der Meinung, dass mehr auf Diplomatie gesetzt werden sollte.
Das äußert sich auf verschiedene Weise. Im vergangenen Februar fand zum Beispiel eine große Friedensdemonstration in Berlin statt, die teilweise von der linken Politikerin Sahra Wagenknecht organisiert wurde. 13.000 Menschen kamen dort hin. Ihre Botschaft lautete: Schickt keine Waffen in die Ukraine, denn dann wird der Krieg noch länger dauern.
Der Autor: Elias Böhm
Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.