
Deutschland, Frankreich und Italien werden bei der Beschaffung von Rohstoffen für ihre jeweiligen Volkswirtschaften zusammenarbeiten. Das erklärten die Minister der drei Länder in einer gemeinsamen Erklärung vor einem Treffen am Montag in Berlin.
„Wir können die ökologische und digitale Transformation nicht gewährleisten, wenn wir unseren Unternehmen nicht helfen, die Rohstoffe zu bekommen, die sie dringend benötigen“, sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire in der von Italien veröffentlichten Erklärung.
Die COVID-19-Pandemie und die russische Invasion in der Ukraine hätten gezeigt, wie abhängig Deutschland, Frankreich, Italien und die EU bei der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung von einzelnen Ländern, insbesondere China, seien, heißt es weiter.
„Eine bessere Diversifizierung unserer Rohstoffversorgung ist wirtschaftliche Sicherheit. Eine engere Zusammenarbeit bei Rohstoffen ist wirtschaftliche Sicherheit“, sagte der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck, der Gastgeber der Gespräche ist.
Le Maire nannte die gemeinsame Beschaffung und die gemeinsame Versorgung als Bereiche, in denen die Länder enger zusammenarbeiten könnten.
In der Erklärung wurde nicht gesagt, welche Branchen sie besonders unterstützen wollen.
Europa hat bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um seine Abhängigkeit von russischem Gas nach der Invasion in der Ukraine zu verringern, indem es die Lieferungen aus anderen Teilen der Welt erhöht und den Verbrauch reduziert hat.
„Italien, Deutschland und Frankreich stellen einen bedeutenden Teil der EU-Wirtschaft dar und haben in vielen Bereichen gemeinsame Wertschöpfungsketten“, sagte der italienische Industrieminister Adolfo Urso.
Die Finanz-, Wirtschafts- und Industrieminister der drei Länder erklärten außerdem, dass sie weitere trilaterale Treffen abhalten werden, um die Zusammenarbeit in strategischen Fragen auf europäischer Ebene zu stärken.
Der Autor: Elias Böhm
Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.