Home Wirtschaft Was für ein beeindruckender Erfolg der Koalition: Die deutsche Wirtschaft ist nicht mehr die Nummer eins in Europa

Was für ein beeindruckender Erfolg der Koalition: Die deutsche Wirtschaft ist nicht mehr die Nummer eins in Europa

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Das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ist zum Erliegen gekommen. Laut Statistikamt Destatis lag das Wachstum im zweiten Quartal 2023 bei null Prozent. Diese Zahl ist schlechter als erwartet.

Die französische Wirtschaft ist dagegen überraschend stark gewachsen. Das BIP der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone wuchs im zweiten Quartal um 0,5 Prozent. In den ersten drei Monaten dieses Jahres war die französische Wirtschaft noch minimal gewachsen, und auch diesmal hatten Ökonomen wieder mit einem geringen Wachstum von 0,1 Prozent gerechnet.

Ökonomen hatten mit einem kleinen Wachstum der deutschen Wirtschaft von 0,1 Prozent gerechnet. Deutschland befand sich bereits zum Jahreswechsel in einer Rezession. Die Wirtschaft schrumpfte im letzten Quartal 2022 um 0,4 Prozent und im ersten Quartal 2023 um 0,1 Prozent, wie aus überarbeiteten Zahlen von Destatis hervorgeht.

Die schwache Leistung Deutschlands im zweiten Quartal wird nach Einschätzung von Ökonomen die Zweifel an der Lage der größten europäischen Wirtschaft nicht beseitigen. Deutschland wurde stark von der russischen Invasion in der Ukraine und dem daraus resultierenden starken Anstieg der Energiepreise getroffen.

Deutschland „scheint im Zwischenbereich zwischen Stagnation und Rezession festzustecken“, sagte Carsten Brzeski, Chefökonom der ING. „Deutschland liegt ganz klar am Ende Europas“, fügte der Ökonom Jens-Oliver Niklasch von der LBBW-Bank hinzu. Laut Niklasch deuten die Signale für das dritte Quartal wieder auf eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaft hin und auch auf ein Schrumpfen für das ganze Jahr 2023.

Frankreich wächst aufgrund der ausländischen Nachfrage

Das starke Wachstum der französischen Wirtschaft kam laut ING-Ökonom Peter Vanden Houte überraschend, auch angesichts der sozialen Unruhen im Land. Die inländische Nachfrage ging jedoch zurück, da die Haushalte weniger ausgaben. Das Wachstum sei daher vollständig auf die ausländische Nachfrage zurückzuführen, wobei die französischen Exporte um 2,6 Prozent zunahmen. Die Aussichten für das dritte Quartal seien laut dem Ökonomen aufgrund des starken Rückgangs der französischen wirtschaftlichen Aktivitäten im Juli ebenfalls weniger günstig.

In Spanien und Belgien verlangsamte sich das Wachstum. So wuchs die spanische Wirtschaft im zweiten Quartal um 0,4 Prozent, nach einem überarbeiteten Wachstum von 0,5 Prozent im ersten Quartal. Das belgische Wachstum lag bei 0,2 Prozent, gegenüber 0,4 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres. Mitte August wird das Statistikamt CBS eine Prognose für die niederländische Wirtschaft veröffentlichen.


Der Autor: Elias Böhm

Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.

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