
Die deutschen Behörden befürchten, dass die Installation eines neuen großen schwimmenden Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) verzögert werden könnte. Aufgrund des Widerstands lokaler Regierungen könnte das Terminal möglicherweise nicht diesen Winter in Betrieb genommen werden.
Wirtschaftsminister Robert Habeck sagt, dass die Verzögerung Probleme für die Verfügbarkeit von Erdgas für Deutschland verursachen könnte.
Das neue LNG-Terminal wird in einem Hafen in der Nähe der Insel Rügen errichtet, die zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gehört. Habeck drängt die Landesregierung, die Inbetriebnahme zu beschleunigen. Doch Mecklenburg-Vorpommern erteilt nicht einfach so eine Genehmigung. Zunächst möchte man die Auswirkungen auf die Umwelt sehen.
„Die Gasversorgung muss so geplant werden, dass die Lieferung auch bei extrem kaltem Wetter oder Problemen mit Pipelines gewährleistet ist“, schreibt der Minister. „Andernfalls besteht das Risiko unvorhersehbarer Preiserhöhungen, Lieferproblemen und schwerwiegender wirtschaftlicher Schäden, insbesondere für Ostdeutschland.“
Deutschland hatte im vergangenen Jahr unter der Unterbrechung der Gasversorgung durch Russland nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine stark gelitten. Daraufhin hat Deutschland drei LNG-Terminals errichtet. Die Terminals können verflüssigtes Gas für den Einsatz in Gasleitungen aufbereiten.
Nicht nur die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern scheint zu protestieren. Auch eine der nahegelegenen Gemeinden hat das Gericht gebeten, den Bau einer Pipeline zum Terminal zu stoppen.
Der Autor: Karl Mayer
Karl Mayer arbeitete als freiberuflicher Journalist beim Wirtschaftsblatt Hamburg. Er liebt Makroökonomie und Geopolitik