
Um die anhaltenden Preiserhöhungen in den Griff zu bekommen, erhöht die Europäische Zentralbank den Zinssatz um 0,25 Prozentpunkte auf 4 Prozent. Dies markiert die zehnte Erhöhung in etwas mehr als einem Jahr, was zuvor noch nie passiert ist.
Es handelt sich um den Zinssatz, den Banken erhalten, wenn sie Geld bei der EZB hinterlegen. Die Idee dahinter ist, dass Banken selbst höhere Zinssätze erhalten, sie auch die Zinssätze für Verbraucher und Unternehmen erhöhen werden. Dadurch dürften Verbraucher und Unternehmen weniger ausgeben und weniger leihen, was die Inflation eindämmen soll.
Bisher war das noch nicht sehr erfolgreich. Die Preise in der Eurozone waren letzten Monat um 5,3 Prozent höher als im Vorjahr. Auch in den Niederlanden steigen die Preise weiter, wenn auch langsamer als im Vorjahr. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Auswirkungen höherer Zinssätze oft erst nach einiger Zeit sichtbar werden.
Vorher gab es unter Experten eine Debatte darüber, ob die EZB am Donnerstag überhaupt eine weitere Erhöhung verkünden würde. Denn obwohl die Inflation noch nicht auf das gewünschte Niveau von 2 Prozent zurückgekehrt ist, leidet die Wirtschaft unter all diesen Zinserhöhungen.
Der Autor: Elias Böhm
Er arbeitete mehr als 6 Jahre als Literaturredakteur und Journalist für die Dresdner Zeitung. Jetzt interessiert er sich für innenpolitische Themen und gesellschaftlich relevante Entwicklungen.